Die Geschichte des Spittelbergs
Der Spittelberg wurde erstmals 1492 in den Bürgerspitals-Urbarien urkundlich erwähnt. Das Wiener Bürgerspital besaß Äcker und Weingärten um die Gegend von St. Ulrich. Im Jahre 1568 entstanden acht Häuser mit eigenen, dem Bürgerspital untertänigen Richtern. Die Türken zerstörten 1683 diesen ältesten Teil des Spittelbergs, der dann nicht mehr aufgebaut wurde. 1675 begann Christoph Sigmund Freiherr von Kirchberg die Gründe "Zum Goldenen Kandel" und "In der Hut" zu parzellieren und gegen einen jährlichen Klafterzins von einem Gulden an die Ansiedler zu vergeben. 1692 erwarb das Bürgerspital auch dieses sogenannte "Krobotendörfl" von den Kirchberg`schen Erben, das seit damals den Namen "Spitalberg" (später "Spittelberg") trägt.
Der Maurermeister Simon Ecker wurde mit einem Verbauungsplan beauftragt und schuf auf einer Fläche von ca. 1.885 Quadratklafter 120 Häuser, die noch heute zwischen Breitegasse und Spittelberggasse zu finden sind.
Der hochgelegene Spittelberg, er überragt die vorgelagerte Ebene um durchschnittlich 20 Meter, war zu allen Zeiten ein beliebter Angriffspunkt gegen Wien. Von hier aus griffen 1469 Georg von Podiebrad, 1477 Matthias Corvinus, 1622 Graf Thurn, 1529 und 1683 die Türken, 1809 die Franzosen und 1848 Fürst Windischgrätz die Stadt an. Der Spittelberg war um die Wende des 19. Jahrhunderts arg verrufen. In ihm lagen ein Gewirr enger, düsterer Gassen, schmutziger Häuser mit Schenkstuben niedrigster Art, die häufig dadurch gekennzeichnet wurden, indem man Holzspäne und Reisig als Aushängeschild benutzte.
Die Gäste entsprachen der Umgebung (Gesindel aller Art, Bettler, Kranke, Handwerksburschen, Landstreicher und vor allem Zuhälter der zahlreichen Dirnen). Kaiser Josef II. besuchte diese Gegend inkognito und überzeugte sich von diesem wüsten Treiben, wonach Versuche zur Säuberung des Spittelbergs unternommen wurden, die jedoch bis um 1900 andauerten. 1973 wurde mit der Revitalisierung begonnen.
Der Weihnachtsmarkt am Spittelberg
Der Spittelberg beherbergt einen idyllischen Weihnachtsmarkt, der sich in den letzten Jahren auf die verschiedenen Gassen rund um das Ammerlingbeisl ausgebreitet hat und mittlerweile in jede Ritze vorgedrungen ist. So gibt es unzählige Ecken zu entdecken. Auch das Verhältnis an Punsch- und Essständen zu Kunsthanwerk, Mode und Design ist recht ausgewogen. Besonders nett ist es, dass durch die natürliche Enge der Gassen eine gewisse Geborgenheit vorhanden ist. Im Stress sollte man aber nicht durch die Menge wollen, denn sonst wird daraus schnell ein schlimmer Trip. Wenn man aber mit genügend Zeit und Lust durch den Markt und die Gässchen schlendert, dann kann man sehr viel Nettes entdecken..
Stimmungsvolle Atmosphäre, mehr als 100 Aussteller/innen, die ihre Produkte anbieten, Besucher/innen aus aller Welt, Kunsthandwerk in romantischen Gassen einer Wiener Biedermeier- Vorstadt, die längst zum Zentrum der Großstadt gehört. "Weihnachtsmarkt am Spittelberg", eine Veranstaltung, die seit mehr als 25 Jahren jährlich über 500.000 Menschen anzieht. Vergnügen begegnet Kultur.
Ein ganz besonderer Weihnachtsmarkt, eine Wanderung durch ein winterliches Dorf, nur zehn Gehminuten vom historischen Zentrum Wiens entfernt. Ein geschlossenes Ensemble. Ein lebendiges Dorf, dessen Besuch unvergesslich bleibt. Nicht nur zu Weihnachten. Aber dann ganz sicher auch.
Ob Sie ein Geschenk für Freunde oder Ihre Familie kaufen oder bloß durch die Gassen flanieren wollen, eines der zahlreichen Lokale besuchen möchten, ins Kino gehen, bei einem After-Work-Punsch im "Winter-Schanigarten" dem Treiben zusehen oder mit Ihren Kolleg/innen den Arbeitstag ausklingen lassen - am Spittelberg finden Sie das, und noch vieles mehr!